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Ölkrise 1973

Als Ölkrise, oder Ölpreiskrise, wird die Folge des stark gestiegenen Ölpreises 1973 bezeichnet. Die Organisation der Arabischen Erdölexportierenden Staaten (OAPEC) verminderte 1973 die Erdölproduktion als Reaktion auf die Besetzung von Gebieten in Jordanien und Ägypten durch israelische Truppen im vierten Nahost Krieg. Dadurch erhöhte sich der Ölpreis drastisch. Sie wollten so Druck auf die USA und andere vom Öl abhängige Staaten ausüben, ihre Haltung gegenüber Israel zu ändern. Erdöl war der wichtigste Energieträger Deutschlands und 75 Prozent des Erdöls wurde aus den OAPEC-Staaten importiert. Der Ölpreisanstieg hatte erheblichen Einfluss auf die deutsche Wirtschaft: die Industrieproduktion sank, die Arbeitslos*innenquote stieg und das Bruttosozialprodukt stagnierte. Besonders hart war die Automobilindustrie betroffen. Um Öl zu sparen, wurde an manchen Sonntagen das Autofahren verboten. Die wirtschaftliche Situation und die erhöhte Arbeitslosigkeit wurde auch als Argument für das Ende der Anwerbung von Arbeitsmigrant*innen mit dem Anwerbestopp von 1973 verwendet.