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Islamisierung / Islamophobie

Islamisierung ist ein Begriff, der besonders von rechten Gruppen verwendet wird, um die Sorge vor einer vermeintlichen Ausbreitung des Islams in Europa auszudrücken. Besonders seit den 2014 stattfindenden Demonstrationen der anti-muslimischen und rassistischen rechtspopulistischen Organisation Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (PEGIDA) wird über die vermeintliche Islamisierung Deutschlands öffentlich diskutiert, eine Debatte die das rechtspopulistische SPD-Mitglied Thilo Sarrazin 2010 angestoßen und salonfähig gemacht hatte. Dabei wird von Rechtspopulist*innen fälschlicherweise von einer homogenen Kultur in Europa und Deutschland ausgegangen, die im Gegensatz zu einem als ebenfalls fälschlicherweise homogenen Islam stehe und in der Ideologie oft als „christlich-abendländisch“ oder mitunter auch als „jüdisch-christlich“ bezeichnet wird. Islamophobie ist eine Abwertung von Muslim*innen und dem Islam als Religion, während eine vermeintlich „christlich-abendländische“ oder auch „europäische“ Kultur aufgewertet wird. Dabei werden Menschen diskriminiert, denen aufgrund ihres Aussehens oder ihrer angenommenen Herkunft eine muslimische Identität zugeschrieben wird. Islamophobie bedeutet wörtlich die Angst vor dem Islam und kann deshalb als verharmlosende Bezeichnung wirken. Der Begriff anti-muslimischer Rassismus drückt daher besser die rassistische Einstellung aus.