Den Haltungen und Verhaltensweisen, die als Rechtextremismus bezeichnet werden, liegt eine rassistische und nationalistische Ideologie und ein autoritäres und hierarchisches Gesellschaftsverständnis zugrunde. Rechtsextremist*innen gehen von der Ungleichwertigkeit von Menschen aus: In ihrer ideologischen Vorstellung sind bestimmte Gruppen und Menschen mehr oder weniger wert als andere. Als Rechtsextremismus wird von den Verfassungsschutzbehörden eine politische Einstellung verstanden, die die freiheitlich-demokratischen Grundwerte und den demokratischen Staat ablehnt. Dieses Extremismusverständnis ist umstritten und wird von Sozialwissenschaftler*innen dafür kritisiert, dass die Haltungen und Verhaltensweisen, die mit dem Begriff Rechtsextremismus beschrieben werden so als gegensätzlich zur Demokratie aufgefasst werden und dass z.B. Rassismus nur am Rande der Gesellschaft stattfinden kann. Sie argumentieren, dass als rechtsextrem beschriebene rassistische Denk- oder Verhaltensweisen auch in der „Mitte“ der Gesellschaft stattfinden können.