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Kofferkinder

Der Begriff „Kofferkinder“ wurde 1985 von Maria Papoulias eingeführt und bezeichnet Kinder von Arbeitsmigrant*innen, die oft über lange Jahre von ihren Eltern getrennt lebten, während die Eltern in Deutschland arbeiteten. Die Kinder waren meist bei Verwandten untergebracht und sahen ihre Eltern nur in den Ferien, wenn die Eltern sie besuchten oder sie zum Besuch nach Deutschland reisten. Daher rührt die Bezeichnung „Kofferkind“. Die Anwerbeabkommen sahen ursprünglich kurze und zeitlich begrenzte Aufenthalte der Arbeitsmigrant*innen vor, den Nachzug von Familienangehörigen dagegen nicht, sodass diese ihre Familien häufig zunächst zurückließen. Oft entwickelte sich der Aufenthalt als längerfristig und die Kinder wurden nach wenigen Monaten oder sogar Jahren nachgeholt, manche Kinder lebten auch weiterhin nur im Herkunftsland.