Der Begriff Fordismus bezeichnet die Rationalisierung industrieller Produktionsabläufe. Er ist benannt nach dem amerikanischen Automobilhersteller Henry Ford, der mit der Einführung der Fließbandproduktion in der Autoherrstellung in den 1920er Jahren ein Zeitalter der Massenproduktion und des Massenkonsums begründete, als das Auto zu einem Massenprodukt wurde. Der Fordismus ist daher eine Phase des Kapitalismus, die sich durch standardisierte Massenproduktion und Massenkaufkraft auszeichnet. Diese Phase ist auch gekennzeichnet von der Einführung des Sozialstaats und sozialen Sicherungssysteme und der gesellschaftlichen Vorstellung der Kleinfamilie als Ideal mit berufstätigen Männern und nicht-beruftstätigen Frauen, die sich um Haushalt und Familie kümmerten. Der große Bedarf an – oft ungelernten – Arbeiter*innen für die Massenproduktion am Fließband wurde in vielen Ländern zu großen Teilen durch den Zuzug und die gezielte Anwerbung von Arbeitsmigrant*innen gedeckt. Der Fordismus löst sich seit den späten 1970er Jahren zunehmend auf.