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Durchgangslager

Ein „Durchgangslager“ ist eine vorübergehende und oft improvisierte Unterkunft für eine größere Anzahl Menschen. Während des Zweiten Weltkriegs brachte die NS-Diktatur Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter*innen sowie auch Jüdinnen vor der weiteren Deportation in „Durchgangslagern“ unter. In Folge der Migrationsbewegungen, die durch den Zweiten Weltkrieg ausgelöst wurden, wurden „Durchgangslager“ als vorübergehende Unterkunft für Geflüchtete und Vertriebene eingesetzt. Eines der berühmtesten „Durchgangslager“ ist das „Grenzdurchgangslager“ Friedland, das im September 1945 an der Grenze zwischen der amerikanischen, britischen und sowjetischen Besatzungszone als erste Anlaufstelle für Geflüchtete, Vertriebene, Evakuierte und Kriegsheimkehrer gegründet wurde. Das „Lager“ Friedland ist bis heute in Betrieb und hat seit 1945 über vier Millionen Menschen als Anlaufstelle in Deutschland gedient. In Nordrhein-Westfalen entstand 1951 mit der Landesstelle Unna-Massen eine Einrichtung, die eine große Anzahl Geflüchteter und (Spät-)Aussiedler*innen aufnahm und fast die Struktur einer Kleinstadt entwickelte.