Unter dem dreigliedrigen Schulsystem wird verstanden, dass die weiterführenden Schulen in Deutschland in die drei Schulformen Gymnasium, Realschule und Hauptschule unterteilt sind. Während die Grundschule von allen Schüler*innen gleichermaßen besucht wird, werden sie nach der vierten Klasse abhängig von ihren Leistungen auf die verschiedenen Schulformen verteilt. Die unterschiedlichen Abschlüsse der drei Schulformen bieten unterschiedliche Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Nur das Abitur, der Gymnasialabschluss, ermöglicht den direkten Zugang zum Studium. Dieses System wird dafür kritisiert, dass es zu früh eine Auswahl trifft, die das Leben der Kinder langfristig beeinflusst und Chancenungleichheit forciert. Die Anzahl der Hauptschulen ist rückläufig, und die Anzahl von Gesamtschulen steigend, an denen Schüler*innen gemeinsam unterrichtet werden und wo sie, ja nach Leistung, verschiedene Schulabschlüsse erwerben können.