Als Boatpeople werden Menschen bezeichnet, die als Folge des Vietnamkrieges in den 1970er und 1980er Jahren mit Booten über das Südchinesische Meer flohen. Nach dem Ende des Vietnamkrieges 1975 wurden Menschen, die die südvietnamesische Regierung unterstützt hatten, vom sozialistischen Regime verfolgt. Hunderttausende versuchten mithilfe von oft überfüllten und kaum seetüchtigen Booten ins Ausland zu fliehen. Viele Flüchtende kamen bei diesen Fluchtversuchen ums Leben. Überlebende wurden in Auffanglagern in anderen südasiatischen Ländern untergebracht und von dort vom Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) in Drittländer wie die USA und Frankreich gebracht. Auch die Bundesrepublik nahm Kontingentflüchtlinge aus „Auffanglagern“ auf. Andere Geflüchtete wurden direkt mit Hilfe von Rettungsschiffen in die BRD gebracht. Das von dem Journalisten Rupert Neudeck gegründete Hilfskomitee „Ein Schiff für Vietnam“ rettete mit dem Schiff Cap Anamur tausende Geflüchtete.